Ballonfahren am frühen Morgen

Verdammt früh, aber verdammt beeindruckend.

Kurztrip nach Wien und spontan Ballonfahren? Klar, kein Problem lautet die freundliche Antwort unseres Piloten, der uns zwei Tage später um 4:30 in der Früh am Telefon erklärt, dass wir Glück haben mit dem Wetter bzw. dem Wind.

Früh am Morgen

"Glücklich" aufstehen zu dürfen machen wir uns über die leeren Straßen auf den Weg zum Flugplatz Baden und das erste Highlight - ein herrlicher Sonnenaufgang. Dann heißt es Hand anlegen, Ballonfahren ist Teamwork. Der über 100kg schwere Ballon wird ausgerollt und wenig später bringt ein großer Ventilator das schlaffe Tuch in Form. Wir halten die Öffnung, während der Pilot mit kurzen Feuerstößen die Luft erhitzt um den Ballon vollens aufzurichten. Eine heiße Sache, knapp neben dem Brenner. Aber ungefährlich, wie uns Doogie, unser Pilot erklärt. Wie das Ballonfahren generell. Beim Erstflug 1783 waren damals eine Ente, ein Hahn und ein Hammel an Bord um zu testen, wie sich diese enormen Höhen auf Lebewesen auswirken – ein Tier des Wassers, ein Tier der Luft und ein Tier des Bodens.

Vorbereiten der Ballonfahrt

Nach nicht mal 30 Minuten stehen wir alle im Korb und Doogie gibt "Gas".

Kaum spürbar erhebt sich der Ballon in die Luft und auch das Gefühl wird gleichzeitig erhebend. Mit jedem Meter reicht das Panorama weiter vom Schneeberg am Horizont über die nahen Weinberge von Gumpoldskirchen bis zur Donaumetropole. Man kann hoch fahren und auch schnell. Im Winter können es bei günstigen Nord-Süd-Strömungen schnell mal weit über 100 km/h werden. Aber weil man mit dem Wind fährt ist es nie kalt, windstill eben.

Aber man fährt nicht nur mit dem Wind, sondern auch wohin er will. Und so ist unsere Route heute eher ungewöhnlich nach Norden gerichtet. Wir fahren daher etwas niedriger als sonst, um möglichst lange unterwegs zu sein. Im Sommer gibt es in der Früh ruhige Luftmassen am Boden, wie in einem Becken. Nach und nach erfassen die bewegten Luftmassen aus der Höhe auch den Boden, bis es auch hier zu windig für eine Ballonfahrt wäre. Ähnlich dem Wasser am See, früh und abends ganz glatt. Daher auch der frühe Start, erklärt uns Pilot Doogie, im Winter kann man ganztags fahren. Fast die beste Zeit, aber es hat immer seinen Reiz!

Letzte Erklärungen vor dem Start

Der Schatten des Ballons gleitet über den Boden.

Scheinbar wohnen hier im Süden nicht die Ärmsten - fast jedes Haus hat einen Pool, wenn auch offensichtlich der passende Poolboy schon länger nicht mehr da gewesen ist. Immer wenn Menschen uns am Himmel erblicken, winken sie uns freudig zu. Eine Frau hatte mal nach einigen Sekunden winken erst gemerkt, dass sie auf Zaungäste aus der Luft nicht ganz vorbereitet war – anziehtechnisch, grinst Doogie bei seiner Geschichte und sucht dabei schon einen geeigneten Landeplatz. Hinter einem Wald, windgeschützt ist ideal - und direkt vor uns. Nur wenige Meter über den letzten Baumwipfel steuern wir dem festen Boden zu. Erstaunlich, wie präzise sich der Ballon steuern lässt. Erfahrung und die Verzögerung voraus denken, wie bei einem großen Linienflugzeug, Piloten eben!

Genauso sanft wie beim Start setzen wir zur Notlandung an, jede Ladung eines Ballons gilt als solche. Somit darf er rechtlich überall landen! Die Erde hat uns wieder und wie beim Start helfen alle gemeinsam mit, den Ballon auf den Anhänger des Verfolgerfahrzeugs, welches uns am Boden begleitet hat, zu verladen. Was genau bei der traditionellen Ballonfahrer Taufe passiert wird nicht verraten, aber wer mich als Adeligen "Graf Christian, der bei bestem Frühlingswetter eine wunderschöne Morgenballonfahrt genießende, Freiherr zu Doogenstein" grüßen will, der sollte diese Erlebnis unbedingt selbst ausprobieren!

Die beschriebene, wunderbare Ballonfahrt und viele weitere Ballonfahrerlebnisse finden Sie natürlich auf Jollydays!

Viel Spaß beim Stöbern und noch mehr Genuss bei Ihrer persönlichen Ballonfahrt wünscht Ihnen

Ihr Jollydays-Team